Ab in den Schnee

2 Ferienwochen liegen nun hinter mir. Gott sei Dank. Noch nie hab ich mir die Schulzeit so sehr zurück gewünscht wie in diesen Tagen. Morgen gehts nach Thredbo, was hier in Australien DER Wintersportort ist. Ganz in der Nähe ist der Mount Kosciuszko, der höchste Berg auf dem australischen Festland.
92 cm Schnee erwarten mich dort, Ski Fahren ist dort aber nicht mit Alpenverhältnissen zu vergleichen.

Das ich noch nicht recht weiß, ob ich mich freuen soll oder nicht, liegt aber weniger an den wahrscheinlich nicht so hohen Bergen, sondern vielmehr an der Tatsache, dass es für 8 Personen, also die Eltern, 5 Kinder und meine Wenigkeit nur 2 Zimmer gibt und ich erstens den ganzen Tag (und die Nacht) von diesen Kindern, und, viel schlimmer, von meinem “Busenkumpel” Hamish umgeben bin. Obwohl ich diese Unsympathie in Person nur ungefähr 2 Stunden am Tag sehe, könnte ich mich immer wieder über sein asoziales (ja, das Wort trifft es verdammt gut) Verhalten aufregen. Was soll das dann erst bei 24 Stunden pro Tag werden? Zumindest hat er dort nicht sein gewohntes Umfeld, welches er nach Fehlern oder Unstimmigkeiten durchsuchen kann. Wenn er hier in seiner Heimat nach Hause kommt, motzt er entweder seine Kinder oder auch seine Frau wegen irgendwelchen Nichtigkeiten an oder läuft mit dunkler Miene durch die Bude und sucht nach einem Grund fürs Motzen. Wenn die krankehafte Sucht nach Problemchen Überhand nimmt, geht er auch mal zum Mülleimer, schaut rein und fragt mit befehlendem Ton, ob der denn morgen geleert wird. Nach einem völlig entnervten “YES, Darling” seiner Gattin setzt er sich dann mit der Jacke, die er den ganzen Tag getragen hat an den Tisch zum essen und beschwert sich mit lauter Stimme und manchmal kurz vor der Explosion über die schlechten Manieren seiner Kinder. Selbige guckt er übrigens nur äußerst selten an. Wenn er das nämlich täte, würde er höchstwahrscheinlich die nassen Haare sehen, bevor er grantig dazu auffordert eine Dusche zu nehmen. Eigentlich muss er seine Kinder auch nicht angucken, sie werden ja eh alle nacheinander auf teure Privat-Internatsschulen geschickt, die hunderte Kilometer entfernt liegen.

Vielleicht übertreibe ich aber auch nur weil ich so “enttäuscht” davon bin, dass mich der Hausherr größtenteils ingnoriert. Was zwar nicht besonders schön, gerade wenn man bedenkt, dass man gerade noch seine Unterhosen gewaschen hat, aber doch erträglich ist.

Meine Mitbewohnerin Ani ist am Mittwoch nach Deutschland in den Urlaub geflogen und ich kann mich bei ihr nicht mehr abreagieren, deswegen mein kleiner Ausschweif Hamish betreffend hier im Blog. Jetzt hab ich mich entladen und habe soeben beschlossen, dass ich mich aufs Ski Fahren freue. Hamish haut immerhin am Mittwoch morgen schon ab, also gibts mindestens eine halbe Woche einen tollen Urlaub.

Danach fahren die beiden älteren Jungs wieder aufs Internat und der Alltag geht weiter. Dann sind es noch 5 Wochen, die ich wahrscheinlich nochmal durch einen Sydney Aufenthalt unterbrechen werde.

UND DANN…. ABER DANN….. wir werden`s sehen . . .

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