„We no speak Americano“ – na wer kennt es noch? War 2010 in ganz Europa auf Platz Eins der Charts und ist 2023 noch sehr aktuell, zumindest was die Aussage betrifft, denn: Hier spricht echt kein Schwein englisch. Nicht mal in der Hotelrezeption, nicht mal im touristischsten Restaurant, nicht im Bus, sogar am internationalen Flughafen in Mailand nicht. Immerhin konnte die Lady bei der Autovermietung relativ gut englisch, deswegen war die Übergabe, als wir es erstmal zur Abholung geschafft haben, easy. Aber bis dahin…. Ohje. Also: Wir haben über das Portal billiger-mietwagen.de gebucht. Die sind also Vermittler. In deren Mail an uns stand als Vermieter „Car Rental Italy“. Der Voucher, der an der gleichen Mail angehängt war, hatte allerdings einen Schriftzug „Argus Car Hire“ ganz oben. In der Übersicht zum Mietwagen war nun aber als eigentlicher Mietwagenvermieter „Record Go Rent a Car“ verzeichnet. Wie auch immer. Am Flughafen Palermo, wo wir den Mietwagen abholen sollten, gab es von keinem dieser zahlreichen Anbieter einen Schalter, ein Schild oder irgendwas anderes. Im Voucher war aber zu lesen, dass man zur Haupttür des Flughafens im Ankunftsbereich gehen sollte, wo dann der Treffpunkt für den Shuttle Service wäre. Was zur Hölle ist bei 100 […]
MEINE REISEN
Sizilien ist „ihhh“ und: super schön. Ihhh? Ja! Ich muss ehrlich sein: Alles, was nicht touristisch erschlossen ist, ist in schlechtem Zustand: Alt, verfallen, voller Müll, hässlich, fast verkommen. Aber: Viele Orte auf Sizilien sind sehr touristisch, dort hat man sich Mühe gegeben die schöne Natur, die tollen Städte, die traumhaften Strände so zu pflegen, dass man ihre Schönheit auch ungestört (außer eben durch Touristen) bewundern kann. Am Sonntag, 17. September kamen wir in Pozzallo an und wurden im Hafen direkt in einen Mini Bus verfrachtet, der uns nach Catania (zum Frühstück Canapé und ein Wildberry Lillet) bringen sollte. Die Fahrt war die reinste Achterbahnfahrt, obwohl der Fahrer maximal 90 gefahren ist. Die Straßen sind so ultra schlecht im Süden Siziliens, dass man bei jedem Schlagloch einen Brechreiz verspürte. Nach 90 Minuten waren wir da, im Hafen von Catania. Dort mussten wir feststellen, dass es weder einen Bus noch ein bezahlbares Uber in die Innenstadt gibt, also sind wir gelaufen. Auch hier: Alles hat echt dodgy gewirkt, viel Müll, keine Fußwege, alte Häuser, bei denen wir uns nicht entschieden konnten, ob das jetzt Charme hat oder man besser auf die andere Straßenseite wechselt, weil man Angst hat, das Gebäude könnte […]
Darauf haben wir die Mittelmeerinsel umgetauft, denn wenn uns eines wirklich krass aufgefallen ist, dann waren es die unzähligen roten Quellen im Hafenbecken, den Buchten, aber auch auf dem offenen Meer. Sie sind meist ungefährlich, schon faszinierend aber auch irgendwie: eklig. Für mich aber gar nicht so schlimm, denn ins Meerwasser konnte ich nicht. Warum? Erzähl ich später. Wieder ein guter Teaser und Anreiz, weiter zu lesen (hoffentlich), Eigentlich wollten wir zum großen Urlaub nach Bali fliegen, hatten im März auch schon Flugtickets gefunden (830 Euro) aber eben noch nicht gebucht. Zwei Monate später, als wir uns dann endlich wirklich dafür entschieden haben, waren die Tickets auf einmal nicht mehr unter 1300 Euro zu haben. Dafür war ich zu geizig und fand heraus, dass die diesjährige EuroPride im September in Malta stattfinden sollte. Da wir dieses Jahr auf so wenigen CSDs waren („nur“ Weimar, Schönebeck, Magdeburg, München, Berlin, Köln, Hamburg, Erfurt), dachten wir, es wäre eine gute Idee nun auch die europäische Version mitzunehmen. Aber drei Wochen Malta? Nee, das ist für diese winzige Insel ohne Vegetation doch etwas viel, also sollten es nach einer Woche Malta noch zwei Wochen Sizilien werden. Den Hinflug haben wir dann sogar recht schnell […]
Ein komisches Gefühl, wenn man umzingelt von vermummten und Einsatzhelm tragenden Polizisten auf einem Platz in Faro steht und nicht mehr weiter gelassen wird. Wieso wir in die Razzia geraten sind und welche Drogen wir dabei hatten, erzähl ich, wenn wir in Faro, unserer Endstation, angekommen sind (ganz unten). Knapp zwei Wochen vorher, nach unserem Aufenthalt in Lissabon, sind wir nach Sintra gefahren. Dort kommt man easy mit der Bahn in ner knappen Stunde hin. Uns wurde der Ort und die Umgebung als Disneyland beschrieben. Stimmt irgendwie, denn das im bergigen Hinterland der Küste gelegene Sintra ist von diversen Schlössern und Burgen umgeben, die wir uns an diesem Tag anschauen wollten. Da wir kein Hotel dort hatten, sondern erst nach dem Trip gleich weiter nach Estoril an der Küsten fahren wollten, fragten wir in nem kleinen Hotel am Bahnhof, ob wir unsere Rucksäcke für einen schmalen Taler lagern könnten. Das war zum Glück kein Problem und wir konnten unsere Wanderung, die ich mir per Komoot App ausgesucht hatte, starten. Erst ging es durch die extrem hügelige Stadt, dann in den Wald und auf den Berg um zum Castelo dos Mouros zu kommen. Das ist eine sehr alte Burg, die hoch […]
1. Die Züge fahren falsch rum In Portugal herrscht Rechtsverkehr, die Züge und U-Bahnen (nicht die Straßenbahn) fahren im Linksverkehr 2. Das Meer ist kalt Anders als im warmen Mittelmeer oder zum Beispiel im Golf von Thailand ist das Wasser des Atlantiks echt freezing 3. Hotels sind schweineteuer In Reiseführern steht, Portugal wäre günstig. Dass man weder in Porto, Albufeira oder Lissabon ein Zimmer unter 100 € bekommt, ist schon ne Seltenheit. Das Gute: es gibt so viel mehr Gründe für Portugal als Gründe dagegen, die ja eigentlich gar keine sind. Spätestens seit 2014 hat uns Portugal interessiert, damals war es die erste Alternative zu Israel, was wir seinerzeit bereisen wollten, was wir aber fast nicht gemacht hätten, weil mitten in der Planung (mal wieder) ein Krieg zwischen den Palästinensern und Israelis aufgebrochen war. So hat es acht weitere Jahre gedauert, bis Portugal wieder in unseren Fokus gerückt ist. Drei Wochen im September, den Sommer verlängern und mit Rucksack und öffentlichen Verkehrsmitteln durch das Land im Süden Europas reisen, das klang traumhaft für uns. Also haben wir für 890 € (damals hätte das ein Drittel gekostet) Flüge gebucht, ab Berlin nach Porto und von Faro nach Frankfurt. Gabelflug, weil günstiger. […]
Kein Schreibfehler, sondern meine Art kurz und knapp zu sagen, wie Istanbul auf mich gewirkt hat: RIESIG. Ich war schon in einigen Metropolen, New York, Bangkok, LA… aber noch nie kam mir eine Stadt derartig groß vor. Vielleicht liegt das daran, dass sich unser Hotel in einer Ecke der Stadt befunden hat, in der man als normaler Touri wohl nicht hinkommt – weit weg von der Innenstadt. Das Hotel war eben in der Nähe der Klinik, und auch die ist ja nicht gerade ne Touristenattraktion, auch wenn sie in gewisser Weise ein Touristenziel ist. Schon früh um acht sollte ich diesmal abgeholt und wieder in die Klinik gebracht werden – zum Nachsorgeterminen. Diesmal musste ich alleine aufstehen und frühstücken, das war trotzdem leicht für mich. Im Warteraum angekommen waren schon einige andere Patienten da. Wir wurden alle nach der Reihe in ein winziges Zimmer geholt, in dem uns der Verband abgezogen wurde. Das fühlte sich an wie ein riesiges Pflaster, was abgeruppt wird. Autsch. Danach durften wir uns auf einem Flatscreen noch ein YouTube Video reinziehen, was uns zeigen sollte, wie man denn die aufwändige Haarwaschprozedur durchführt. Dr. Balwi war mal wieder zu sehen und wurde super schlecht auf deutsch […]
Istanbul, 2. Dezember, 7:20 Uhr. Der Wecker klingelt nach geschätzt 3 Stunden Schlaf. Mehr als ich erwartet habe, denn ich konnte überhaupt nicht einschlafen. Als der TV aus und es ruhig im Zimmer war, hatte ich so richtig viel Zeit und Ruhe mir jede Menge Gedanken über die bevorstehende OP zu machen. Dabei habe ich mich selbst so richtig schön in die zu erwartenden Schmerzen rein gesteigert. Die Hölle! Carsten stand mit auf, ich zog mir wie empfohlen was bequemes an und wir schlenderten zum Frühstück. Unspektakulär für ein 5 Sterne Hotel, aber ich hatte ob des üppigen Abendessens eh keinen Hunger. Kurz nach 9 war dann auch schon der Shuttle da um mich zur Klinik zu fahren. Dort angekommen wurde ich vom Fahrer noch direkt bis zur Annahme im 15. Stock gebracht. Dort traf ich dann direkt Tobi wieder, der 27. Jährige Kölner, der sein Aufnahmegespräch schon hinter sich hatte. Ich musste gar nicht so lange warten, kurz vor 10 kam ich ins Sprechzimmer in dem mich eine fließend deutsch sprechende Lady empfing und ihren Text mehr oder weniger unterratterte. Die üblichen Gesundheitsfragen wurden gestellt, unter anderem auch, wie es mir ginge und ob ich aufgeregt wäre. Meine nachdrückliche Bejahung […]
Yeah. Nach zwei Jahren endlich wieder ein Blog Beitrag, eine Reise, die es sich lohnt hier im Blog zu begleiten. Sie geht drei Tage. Drei Tage? Ich war in den Corona Jahren 2020 und bisher in 2021 doch verhältnismäßig oft und vor allem länger im Urlaub. Zweimal an der Ostsee (an der Deutschen in 2020, an der polnischen in 2021), einmal in Holland, zwei Mal in Spanien (Malle + Granne). Offensichtlich war es keiner der Reisen wert, hier darüber zu schreiben. Nicht weil es nicht schön gewesen wäre, das war es mehr oder weniger immer, sondern einfach weil bei diesen Zielen aus meiner Sicht zu wenig, sagen wir: exotisches passiert ist. Und was ist jetzt an diesem Kurztrip nach Istanbul anders? Nun, erstens ist es nicht Europa und deswegen per se schon mal „aufregender“ und zweitens ist der Grund der Reise nicht etwa ein später Urlaub, sondern nichts weiter als eine Beauty Reise. Nicht weil ich ins Wellness Hotel fahre und mich verwöhnen lasse, sondern weil ich Menschen gestatte, mir viele (ich befürchte sehr viele) Spritzen in den Kopf zu jagen, mich dann ca. 7 Stunden mit Hohlraumnadeln zu penetrieren und mich danach längere Zeit wie eine Mischung aus Walking […]
No Ping Pong Show! Was ist denn da los? An unserem letzten Abend im Urlaub waren wir nochmal auf der weltberühmten Khao San Road in Bangkok und uns wurde kein einziges „Ping Pong Show“ Schild vor die Nase gehalten. Ob sich da Gesetzte geändert haben? Auch sonst kamuns die Khao San Road deutlich entspannter als letztes Jahr, wo wir sie am Anfang unseres Urlaubs besuchten, vor. Doch bis wir dieses Jahr zurück nach Bangkok kommen sollten, war noch ein weiter Weg, der ziemlich unrühmlich begann. Es war einmal in Siem Reap, Kambodscha. Nach einem einfach herrlichen Tag auf dem Tonlé Sap sind wir ja durch einige Bars gezogen und zum Schluss in einem Open Air Roof Top Club gelandet. Die Stimmung war prächtig, der Alkohol floss in Strömen und wir verschwendeten nicht etwa unsere Energie damit, an den nächsten Tag zu denken, sondern eher mit tanzen. Irgendwann gegen, ähm, spät, sind wir im Hotel gelandet, natürlich nichts gepackt, dass wollten wir dann früh schnell machen. Da uns der Tuk Tuk Fahrer zwischen 7:15 und 7:30 Uhr abholen wollte, stellten wir den Wecker auf 6:30 Uhr. Wir hörten ihn sogar, snoozten ihn aber weg, zweimal, dreimal, ich weiß es nicht mehr. […]
In Kambodscha gibt’s Drogenpizza. Also eine normale Pizza angereichert mit etwas Cannabis. Nein, das war für uns nicht der einzige Grund in dieses Land zu reisen. Da wären noch Angkor Wat, ein gigantisch großes Gebiet, auf dem mehrere Tempelanlagen im Jungle zu finden sind. Die wurden alle vom neunten bis zum 13. Jahrhundert erbaut und stehen zu großen Teilen heute noch. Damals lebten dort Zehntausende Menschen – zu einer Zeit wo London noch mehr oder weniger ein Dorf war. Außerdem hat mich ganz besonders das alltägliche Leben in dem Land interessiert, es ist eines der am wenigsten entwickelten Länder dieser Region. Deswegen sind wir zuerst von Saigon im Bus nach Phom Phen, der Hauptstadt Kambodschas gefahren. Leider hat die Fahrt gut 1,5 Stunden länger gedauert, als wir gedacht hatten, der Grenzübergang kostet und ist etwas bürokratisch, letztlich sind wir lange gefahren, vorbei an einfachsten Hütten, die auf Stelzen an der Hauptstraße entlang gebaut wurden. Zwischenzeitlich haben wir auch angehalten, an einer Raststätte, die edel aussah und auch edle Preise hatte. Dort hat man für nen Kaffee auch gerne mal 3 Euro bezahlt. Bei einem durchschnittlichen Verdienst eines Arbeiters in diesem Land von ca. 200 Dollar pro Monat ist das ne […]