Das Leben in der Wüste

Das wir gerade nicht reisen merkt man wahrscheinlich vor allem daran, dass die Häufigkeit der Veröffentlichungen auf meiner Seite nachlässt. Der Grund ist einfach, es gibt nicht viel zu erzählen, denn wie ich bereits in Scone festgestellt habe, gibt es auch in Australien den Alltag.

Dieser Alltag ist hier verdammt schnell erzählt. Morgens um 6:45 klingelt der Wecker, um 7:05 dann zum dritten Mal, für mich das Zeichen nun auch wirklich aufstehen zu müssen. Dann gehts in die Küche, die ich direkt durch meine Zimmertür erreiche. Dann genieße ich das Free Breakfast des Hostels, schaufel mir also ein paar Cornflakes mit Zucker und kalter Milch rein, trinke einen Kaffee und laufe dann den 10 Fußminuten langen Weg zur Arbeit.

Dort verbringe ich den ganzen Tag. Es gibt zwei Arbeitsstellen, eine in der Stadt, eine am Flughafen, die beide die gleiche anstrengende Arbeit bereit halten: Autos waschen, Öl prüfen, Reifendruck prüfen, Bericht schreiben und zum Stellplatz bringen. Das ganze hört sich auf englisch mal wieder richtig toll an: Detailer. Dadurch, dass ich eine halbe Stunde Pause machen muss und irgendwie immer zu lange arbeite, komme ich erst 17:30 wieder raus. Unterm Strich bin ich jeden Tag ungefähr 10 Stunden mit dem Weg zur Arbeit, der Pause und dem Arbeiten beschäftigt – an 6 Tagen pro Woche, einen Tag habe ich frei.

Abends wird noch mal was gegessen, vielleicht ein Film geschaut und das war`s dann auch. Denn dann bin ich tot müde, was nicht nur mit der Arbeit sondern auch mit der unglaublichen Hitze zusammen hängt. Schon früh um 7 sind 34 Grad, tagsüber eigentlich immer über 40 – das schlaucht. Ein kühles Blondes (nur manchmal) und die Leute im Hostel, die meist auch arbeiten und schon wie ne kleine Familie geworden sind, entschädigen.

Unser Auto vegetiert noch immer in der Werkstatt, das ist auch gut so, denn dort ist es im Gegenteil zur Straße sicher. Immer wieder werden hier Scheiben eingeschlagen, immer von Aborignies, die hier alle weniger Aussies sondern eher Assis sind. Sie saufen den ganzen Tag, lungern überall rum, stinken und versuchen auf allen Wegen an Alkohol und Zigaretten zu kommen. Ersteres ist schwer, denn hier bekommt man Alkohol nur in Rationen und nur mit einem Fotonachweis.

Ein paar Bilderchen hab ich trotzdem geknipst, mein geschundenes Handy lebt noch:

Ich zumindest will noch 2 Wochen und 4 Tage arbeiten und dann weiter reisen, Christian ist damit noch nicht ganz einverstanden, da müssen wir uns noch einig werden.

Bis dahin lassen wir uns hier noch ein bisschen braten, man bedenke, dass es noch nicht mal Sommer ist, das Ende der Fahnenstange das Wetter bereffend ist noch nicht erreicht.

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3 Gedanken zu “Das Leben in der Wüste”