Qualta

Darauf haben wir die Mittelmeerinsel umgetauft, denn wenn uns eines wirklich krass aufgefallen ist, dann waren es die unzähligen roten Quellen im Hafenbecken, den Buchten, aber auch auf dem offenen Meer. Sie sind meist ungefährlich, schon faszinierend aber auch irgendwie: eklig. Für mich aber gar nicht so schlimm, denn ins Meerwasser konnte ich nicht. Warum? Erzähl ich später. Wieder ein guter Teaser und Anreiz, weiter zu lesen (hoffentlich), 

Eigentlich wollten wir zum großen Urlaub nach Bali fliegen, hatten im März auch schon Flugtickets gefunden (830 Euro) aber eben noch nicht gebucht. Zwei Monate später, als wir uns dann endlich wirklich dafür entschieden haben, waren die Tickets auf einmal nicht mehr unter 1300 Euro zu haben. Dafür war ich zu geizig und fand heraus, dass die diesjährige EuroPride im September in Malta stattfinden sollte. Da wir dieses Jahr auf so wenigen CSDs waren („nur“ Weimar, Schönebeck, Magdeburg, München, Berlin, Köln, Hamburg, Erfurt), dachten wir, es wäre eine gute Idee nun auch die europäische Version mitzunehmen. Aber drei Wochen Malta? Nee, das ist für diese winzige Insel ohne Vegetation doch etwas viel, also sollten es nach einer Woche Malta noch zwei Wochen Sizilien werden.

Den Hinflug haben wir dann sogar recht schnell gebucht, ab Frankfurt für 150 Euro pro Person mit Lufthansa und Gepäck. Beim Hotel haben wir uns länger Zeit gelassen, was wir noch bereuen sollten…

Nachdem wir den August bis hin zum 2. September ultra viel Zeit aufgebracht haben um den CSD Erfurt zu organisieren (was sehr gut geklappt hat), konnten wir die nötigen Nacharbeiten in der Woche vor dem Urlaub abschließen. Carsten ist schon unter der Woche nach Brielow zu seinen Eltern gefahren um dort unser kleines Monster abzugeben, die Hetzers erfreuen sich nun sicherlich ganz arg über die Anwesenheit von Ginger.

Nach einem langen Freitagabend auf dem Domplatz beim Weinfest in Erfurt mit Freunden (Danke Max, für die vielen, günstigen und sehr vollen Weingläser ;-)) sind wir Samstag ohne Kater aufgewacht (wow), haben gepackt und sind am frühen Nachmittag mit dem ICE nach Frankfurt gedüst. Dort haben wir noch Sven getroffen, der gerade aus Nizza kam und noch ein Bier in der Bayern Kneipe des Flughafens mit uns getrunken hat.

Der Flug war easy und unspektakulär, außer dass wir uns mit unseren Reiserucksäcken am Sperrgut- und Tierabgabe Schalter anstellen mussten (Warum, Lufthansa???).

Als wir halb 11 abends in Malta gelandet sind, haben wir schnell festgestellt, dass ein Uber um die Ecke, und Uber-fahren hier recht günstig ist. Für 8 Euro wurden wir direkt zum Hotel gekarrt. Mittlerweile halb 12 dachten wir uns natürlich trotzdem nochmals losziehen zu müssen, also sind wir am Hafen entlang geschlendert, haben uns über die recht verdorrten Palmen gewundert, uns aber gefreut, dass hier alles sehr lebendig wirkte. Unser Hotel war nicht in Valletta, der Hauptstadt Maltas, sondern quasi gegenüber, auf der anderen Seite einer der beiden Buchten, die Valletta umschließen. Das coole: Von dort aus hat man einen wunderschönen Blick auf Valletta und die Bucht, in der unzählige kleine Boote liegen  und von Quallen umzingelt werden. An diesem Abend haben wir in ner Bar in einer Seitenstraße nur noch einen nicht besonders guten Mojito getrunken und nen Cheeseburger von Maccas gegessen und sind dann in unser karges Zimmer. Das war immerhin ziemlich groß, hatte eine Terrasse mit einem hässlichen Ausblick (auf kaputte Klimaanlagen und eine Häuserwand) und ein sehr bequemes Bett mit nem großen TV davor, auf dem sogar Netflix lief. Da hab ich mich eingeloggt, ein bisschen True Crime Gedöns angemacht und schnell eingeschlafen.

Bei wunderbarem Wetter sind wir aufgewacht und zum Frühstück gegangen. Das war nicht nur ziemlich dürftig (eine Sorte billiger Käse, Bacon eklig, Industrie-Orangensaft der definitiv nie eine Orange gesehen hat) sondern auch super ungemütlich. Richtige Massenabfertigung wie man es eben aus großen AI Hotels kennt (wir hatten aber – Gott sei Dank – kein AI). Noch schöner wurde es, als wir zurück im Zimmer waren und auch das Bad genauer unter die Lupe nahmen. Die Handtücher waren ALLE (!!) dreckig, die Duschkabine so undicht, dass beim Duschen mehr Wasser im Bad als im Abfluss landete und die Klospülung brauchte ca. 2 Minuten nach Nutzung einen weiteren „Drücker“ um das allgegenwärtige Plätschern verstummen zu lassen. Natürlich erklärten sich die Leute von der Lobby bereit uns „sofort“ neue Handtücher zu bringen. Als „sofort“ eine Stunde her war, wurde Carsten erneut vorstellig. Jetzt aber: „sofort“ würden uns welche gebracht. Um das abzuschließen: Nach 4 (!!!) Stunden habe ich in der Lobby klar gemacht, dass wir JETZT, also quasi „sofort“ neuen Handtücher wollen, und hey, sie gaben uns welche. So richtig sauber waren zwar auch die nicht, aber irgendwann hat die Bequemlichkeit über die Beharrlichkeit neue, richtig saubere Handtücher zu verlangen, gesiegt. Aber es gibt auch was Gutes zum Hotel zu erzählen: Oben auf dem Dach gab es einen etwas in die Jahre gekommenen, aber echt schönen Pool mit Liegen drum rum und dem wohl besten Blick auf die Bucht und Valletta. Das hat uns echt ausgesöhnt, so haben wir den ersten Vormittag dort oben verbracht, gebadet, gelesen, getrunken.

Später sind wir zu Fuß einmal um die Bucht nach Valletta gelaufen und haben uns die Stadt angefangen anzusehen. Nach nem Burger und Muscheln sind wir ins Pride Village, was im Kern eine riesige Bühne mit ein paar Ständen drum rum war. Am Sonntag, unserem ersten kompletten Abend war dort eine Cher/Rihanna/Lady Gaga Tribute Show. Echt gut, gerade bei Cher dachte man, das Original oder Teile von ihr stünden dort auf der Bühne. Mir hat „Lady Gaga“ am besten Gefallen.

Am nächsten Tag haben wir uns dann Valletta so richtig angeschaut. Dazu sind wir mit der Fähre gefahren, die von unserem Ort (Sliema) nach Valletta in 8 Minuten übersetzt. Ich langweile jetzt nicht mit allen Gebäuden, Palazzos, Piazzas und Straßen, die wir uns angeguckt haben, nur so viel: Das ist echt eine absolut traumhafte, süße, kleine Stadt mit prächtigen Bauten, schönen Plätzen, ganz kleinen Gassen die vollgestopft mit Cafés, Restaurants und Bars sind. Dort herrscht eine tolle Stimmung, überall gibt es Live Musik, Touri Läden und, wie ich finde, erschwingliche Preise. Später sind wir ins Hotel, haben uns frisch gemacht und sind wieder in die Stadt um uns mit Bekannten aus Leipzig zu treffen. Das war richtig nice, die hatten einen Australier dabei, das hat natürlich gleich gevibet. Wir haben eine mega schöne Bar gefunden, bei dem man quasi auf Kissen auf den Treppen einer Straße saß, klingt nicht sehr bezaubernd, hatte aber mega Charme. Wie viel? Kommt jetzt in den ersten Bildern:


Am Dienstag haben wir nur Orga gemacht: Wir wollten einen Roller mieten, haben daher tausend Stände abgeklappert die uns alle das gleiche schlechte Angebot gemacht haben: 50 Euro pro Moped + 350 Kaution. Unattraktiv. Letztlich haben wir nen Super Vermieter im Netz gefunden, wo man keine Kaution und auch nur 25 am Tag zahlen musste – und das bei quasi neuen Scootern (125er). Als das erledigt war, hat sich Carsten zur Massage verabschiedet und ich bin auf die Suche nach nem vernünftigen Supermarkt gegangen um koffeinfreie Cola zu finden. Die gibts zwar überall in Malta, aber immer nur in winzigen Dosen. Ich bin nicht fündig geworden, hab dann irgendwann einfach Sprite im Lidl gekauft und habe den Norden unseres Ortes erkunden. Es ist zwar gewöhnungsbedürftig, dass so viel Küste und so wenig Strand in Malta zu finden sind, aber auch die steinige Küste in Sliema hatte an diesem späten Nachmittag ihren Reiz. Eine schöne Promenade, ein kühles Bierchen und einfach die unbeschwerte Stimmung haben die Stunden richtig schön gemacht.

Abends haben wir in ner Bar super billige (aber leckere) Pizza und Burger gegessen, Fussball geguckt und schließlich den Heimweg angetreten, der immerhin 20 Minuten Fußweg war. 

Richtig verhängnisvoll wurde es – zumindest für mich – am nächsten Tag.  Per Uber sind wir zur Moped Station gefahren, haben dort die Dinger in Empfang genommen und sind gen Süden aufgebrochen um zu alten Ruinen (3.000 Jahre alt) zu fahren, ein kleines, feines Fischerdorf zu besuchen und diverse natürliche Badepools für Erfrischungen zu nutzen. Der Verkehr ist auf Klein Malta echt irre, Der Linksverkehr ist gar kein Problem, die Geschwindigkeit auch nicht (man darf überall nur 60 fahren), sondern einfach die Masse an Autos, die dort unterwegs ist. Auf dem Weg zum St. Peters Pool, einer unglaublich tollen Badestelle mit Höhle, Steilküste, krass kristallklarem Wasser ist es dann passiert. Der rechte Spiegel meines Moped drehte sich plötzlich, weil er locker war, ich versuchte ihn festzuhalten, hatte dadurch nur eine Hand am Lenker, kam ins Schlingern, konnte die Kiste nicht mehr halten und krachte auf die Straße. Autsch. Den direkt angehaltenen Autofahrern, konnte ich zum Glück versichern, dass nix ernstes passiert war. Ich konnte alles bewegen, das Moped schien auch relativ heile, hatte aber eine Gemeinsamkeit mit mir: Beide hatten wir Schrammen davon getragen. Ich blutete am Fuß, am Arm an der Hand, das Moped verlor seine Handyhalterung und hatte Kratzer an der rechten Seite. Nach 10 Minuten am Straßenrand sitzen sind wir dann trotzdem noch zur Badestelle, Carsten war kurz drin und dann haben wir uns auf den Weg zur nächsten Apotheke gemacht. Ich wollte erstmal was antiseptisches und Pflaster haben. Beides habe ich bekommen und mich im Warteraum selber versorgt. In dem Moment war mir noch gar nicht so bewusst, was das eigentlich bedeutet. Klar: Nichts gebrochen, es hätte viel schlimmer kommen können. Aber eben auch; Kein Baden im Badeurlaub, dauernd Pflaster wechseln, Schmerzen beim Gehen, hässliche Wunden und ultra blaue Flecken an der Hüfte. 

Eigentlich wollten wir an dem Tag noch einen schönen Strand im Norden Maltas anfahren, das haben wir uns dann aber gespart und haben die Mopeds noch am gleichen Tag wieder abgegeben. Meine Hoffnung, die kleineren Kratzer am Moped würde der Vermieter akzeptieren erfüllte sich leider nicht. Die super nette Lady, die uns die Dinger auch schon ausgehändigt hatte, berechnete den Schaden auf 100 Euro, was ihr sichtlich leid tat. Ich fand das doof, konnte es aber verstehen. So ist das eben, also zahlte ich bereitwillig. Zurück sind wir gelaufen, auch wenn das bisschen weh tat. Am Abend sind wir sogar noch mal nach Valletta mit der Fähre, haben uns mit den Leipzigern (eigentlich, ein Leipziger, ein Chemnitzer, ein Berliner) getroffen, in der gleichen Bar, und haben uns dann wirklich komplett spontan entschieden noch in einen Club zu fahren. Dort war es ganz nett, am geilsten war allerdings der Hot Dog danach. 

Wir waren so spät zu Hause dass wir das (eh beschissene) Frühstück ausfallen lassen haben und ich mich seelisch und vor allem körperlich auf meinen bisher längsten Jetski Trip vorbereiten konnte. Ich habe auf Malta den bisher weltweit ersten Anbieter gefunden, der seine Jetskis einfach „raus gibt“. Also keine Tour, sondern du bekommst das Ding einfach. 1 Stunde 100 Euro plus Sprit, 2 Stunden 140 Euro. Muss ich sagen, was ich genommen habe? Nein. Gut :-). Carsten kam mit, wir liefen dort hin, besorgten unterwegs eine Plastiktüte im Mini Markt und einen großen Gummi im Blumenladen. Kurz bevor es los ging bin ich also mit dem von Schürfunden überzogenen Fuß in die Plastiktüte geschlüpft, habe sie mit dem Gummi aus dem Blumenladen luftdicht ums Beim gemacht und bin voller Vorfreude aufs JetSki. Was für ein geiles Teil! Es erkennt Automatisch wo man ist, entsprechend wird die maximale Geschwindigkeit angepasst. Nachdem wir nach ca. 10 Minuten mit 10 km/h aus dem Hafen rausgeschippert sind, war auf einmal die Beschränkung weg und dieses ultrahübsche, tolle Motorboot schoss aufs offene Meer. Mein Grinsen wurde breiter, Carstens Sorgen größer, also pendelten wir uns auf ca. 40 km/h ein und fuhren auf dem Meer gen Norden. Es macht einfach so ultra viel Spaß. Nach einer Weile brachte ich Carsten in eine Bucht und fuhr alleine weiter. Nun konnte ich richtig Gas geben und alles aus dem Wasserschlitten rausholen was ging. 130 PS hat das kleine Kraftpaket. Mit 80 km/h bin ich über die Wellen geflogen und hatte nicht nur einen Adrenalin Kick. Es war unfassbar toll, endlich nicht irgendeinem Guide hinterherfahren zu müssen, der ja immer auf das „schwächste Glied“ der Gruppe Rücksicht nehmen muss. Meine einzige Sorge beim Full Speed: Man sieht, wie der Tank leer wird. Und auf dem Wasser ist ja keine Tankstelle aller 2 km. Nach 45 Minuten allein auf dem JetSki habe ich Carsten, der mir schon entgegen schwamm, wieder in der Bucht abgeholt. Wir sind fast pünktlich wieder im Hafen gewesen und ich musste schussendlich noch 50 Euro Sprit zahlen. Für mich ist die Rechnung da trotzdem einfach: 2 Stunden für 190 Euro, weniger als 100 die Stunde, das ist heutzutage ein Spottpreis.

Sehr beseelt und überglücklich sind wir ins Hotel. Dort haben ich gesehen, dass mein Plastiktütenplan funktioniert hat, es war alles heile. Wir waren dann noch essen und sind recht zeitig ins Bett, am nächsten Tag stand eine 7 Stündige Bootstour nach Gozo und der Blue Lagoon an, die schon um 10 starten sollte.

Beim Frühstück, so gegen 8:30 Uhr, habe ich beim Check des Treffpunktes gesehen, dass die Tour gar nicht in unserem, sondern einem ganz anderen Hafen im Norden Maltas startet. Wie doof bin ich manchmal? Irgendwie hatten wir das beim Buchen zwei Tage vorher nicht gecheckt. Also haben wir ganz schnell aufgefuttert, Zeug geholt und ein Uber gerufen, der uns für 16 Euro zum Ablegeplatz brachte. Wir waren NATÜRLich die letzten Auf dem Dampfer und wurden unverhofft direkt von den Leipzigern empfangen, die schon ne Stunde auf dem Schiff warteten. Dann ging’s los, die Küste gen Norden entlang, vorbei an schönen Felsformationen, der kleinen Insel Comino bis zur „Blue Lagoon“, einer wundervollen Lagune, die echt unglaublich kristallklares, azurfarbenes Wasser bietet aber unfassbar touristenüberlaufen ist. Dort machte ich einen weiteren, doofen Fehler: Zuvor gekaufte (vermeintlich) wasserfeste Pflaster klebte ich auf die Wunden und sprang beherzt vom Oberdeck 5 Meter über dem Wasserspiegel ins Meer. Das sollte ich bereuen, nach dem Baden fing es übel an zu brennen und die Heilung verzögert sich seitdem. Naja. Nach kurzem Verweilen ging es weiter nach Gozo, der größeren Insel vor Malta. Dort ging es in einen Minibus der uns dann unter anderem in die Hauptstadt von Gozo brachte, die ganz süß war und vor allem eine Festung mit großartigem Blick über die ganze Insel bot. Nach 3 Stunden ging’s wieder aufs Boot und zurück zum Hafen. Diesmal wollten wir mit dem Bus fahren, stellten uns ganz artig an die Haltestelle und gaben 15 Minuten nachdem der Bus hätte kommen sollen auf. Wir waren nicht die einzigen, die da warteten, also fragte ich ein Pärchen, wo sie hinwollen und ob die nicht Bock hätten sich mit uns ein Uber zu teilen. Die waren offensichtlich richtig happy über meine Initiative und stimmten sofort zu. Im Auto, kurz vor dem Ziel fragten sie mich, was die Fahrt dann kosten würde. Ich verriet den Preis (man sieht ihn ja in der Uber App – 18 Euro) und sagte, sie können mir das dazugeben, was sie gern möchten. 

Der nette Holländer drückte mir einen 20er in die Hand und meinte, dass das so stimmt. Ich sagte zwar noch, dass das ja jetzt nicht „teilen“ ist, aber er bestand darauf, die ganze Fahrt plus Trinkgeld zu zahlen. Okay. Damit auch der Fahrer was davon hatte, gab ich ihm 5 Euro Trinkgeld also fast 30 %.

Am gleichen Tag war natürlich wieder Programm auf der Pride Bühne – diesmal mit ESC Gewinner(in) Conchita Wurst. Da wollte Carsten unbedingt hin, also sind wir nach einem kurzen Refresh und einer 2 Euro Minipizza um die Ecke wieder mit der Fähre nach Valletta. Ich persönlich kann mit dem ganzen ESC Zeug eh nicht so viel anfangen, auch mit den mir unbekannten Conchita Songs nicht. Carsten ging es da ganz anders. Nachdem Conchita und auch ich ehrlich gesagt (ziemlich) fertig war, haben wir uns dennoch aufgerafft noch in den Sky Club zur sogenannten Lollipop Party zu fahren. 35 Euro Tickets hatten wir schon, also musste ich da jetzt durch. Anfangs fand ich es gar nicht so super gut, aber es entwickelte sich, die DJs wurden besser und gegen Ende hin machte ich noch eine sehr hübsche Bekanntschaft. Hinzu sind wir gratis mit nem Uber gefahren (wollten uns wieder mit Fremdem teilen, die es dann ganz bezahlt haben), rück zu sind wir dann aber klassisch per Selbstzahlung ins Hotel. 

Der Samstag sollte nun also das große Finale werden, der Pride March, Höhepunkt der Europride stand an. Der war ganz schön, aber auch super anstrengend, da es mega heiß war und die Wagen derart langsam gefahren sind, dass man nie wusste ob man nun laufen oder eher stehen soll. Die ganze Orga war anscheinend etwas holprig, alles in allem aber war es ein gelungener Nachmittag. Direkt danach sind wir zum Pride Concept geschlendert. Das war eingezäunt, man brauchte Tickets, die aber gratis waren. Das Areal war wirklich gigantisch groß. Immerhin waren dort dann 30.000 Menschen vor der Bühne. Es traten diverse Künstler auf, Höhepunkt war Christina Aquilera. Ich fand es ganz nett. Also das vorbei war, sind wir zur (letzten) Fähre, zusammen mit Götti und Stefan, zwei Freunden, ebenfalls aus Leipzig. Es war so voll, dass wir nicht mehr mitgekommen sind, aber die Fähre kam doch noch mal wieder und brachte uns nach Sliema. Dort holten wir noch etwas Getränk, gingen ins Hotel um uns kurz frisch und dann auf den Weg nach Gian Pula, einem Party Dorf zu machen, wo eine der beiden großen Pride Parties steigen sollte. Götte und Stefan sind lieber ins Hotel, es war auch schon super spät. Nur ich bestand drauf, dort noch hinzugehen, mein FOMO (falls Mutti das liest: Fear Of Missing Out – die Angst was zu verpassen) hat voll gekickt. 

Sehr faszinierend: Als wir kurz nach dem Konzert die Uber App checkten um die Preise und Verfügbarkeiten zu sehen, kostete eine Fahrt nach Gian Pula fast 70 Euro – weil eben alle zur gleichen Zeit da hin wollten. Wir sind letztlich nach dem großen Ansturm gefahren – für 15 Euro. Die (viel zu teure, 38 Euro) Party war es nicht wert, der Techno Floor war ein Witz, der Pop Floor mit endlosen Drag „Shows“ und absoluter Standard Musik irgendwie langweilig. Nach 2 Stunden sind wir wieder gegangen. 

Am letzten Tag, Sonntag, in Malta haben wir nur noch ausgecheckt, uns mit dem Kofferaufbewahrungsautomaten im Hotel rumgeärgert und dann noch ein paar Stunden am Pool auf dem Dach rumgehangen. Das war noch mal echt schön. Dann sind wir zur Fähre, die uns von Malta nach Sizilien, genauer: Pozzallo, bringen sollte. Das hat alles super geklappt, auch wenn ich die 180 Euro für uns beide für 2 Stunden echt viel finde. Angekommen im äußersten Südosten Siziliens wurde es so richtig ungemütlich. Warum? Erzähle ich im nächsten Post. Hier noch ein paar feine Bilderchen.

 

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