Wie im Titel benannte Protagonisten sind wir über ellenlange Drahtseile durch den Jungle gesaust. Ein riesen Spass und das letzte große Highlight unserer Reise. Aber beginnen wir am Beginn und nicht etwa mitten drin 😉
Der Beginn unserer Zentralamerikareise war Cancun/Mexiko. Seitdem sind wir gut rum gekommen, wie diese Google Grafik zeigt:

Nachdem wir von einem Vulkan in Leon beboarded sind, kamen wir in der kleinen Kolonialstadt Granada an,welche sehr hübsch anzuschauen ist. Wir sind durch die Straßen der Stadt und Richtung See geschlendert. Der See ist gigantisch groß, man sieht das andere Ufer nicht, dadurch wirkt er wie ein Meer. Angesichts dessen, dass dort auch Haie drin rum schwimmen, kann man ihn also schon fast als Solches bezeichnen. Allerdings ist dieser See nicht nur groß sondern auch so dreckig, dass davon abgeraten wird darin zu schwimmen. Ehrlich gesagt sah das Ufer und sogar die Touristenpromenade auch nicht besonders einladend aus. Außerdem war hier wirklich gar nichts los. In Zentralamerika startet die Regenzeit Anfang Mai, daher ist die Saison Ende April vorbei, was man sowohl in der Fülle der Hostels als eben auch an solchen touristischen Sammelplätzen merkt.
Einen Tag haben wir genutzt um zu einem Kratersee zu fahren. Dort haben wir uns je ein Pferd geliehen und sind ein bisschen durch den Jungle geritten, das war ganz hübsch, dennoch etwas unspektakulär. Am Abend haben wir noch nett gegessen und wurden aller 2 Minuten von bettelnden Kindern angesprochen, die uns allen nur zu erdenkenden Plunder verkaufen wollten. Leider hat auch diese Stadt die typisch zentralamerikanischen Merkmale. Überall sieht man Menschen, auch Kinder auf der Straße schlafen, die Armut ist unübersehbar.
Nicaragua ist ein christliches Land. Demenstprechend sieht man überall Kirchen. Vor allem in Granada sind viele davon gut erhalten und sorgen für ein sehr hübsches Stadtbild. Wir haben den Glockenturm bestiegen und hatten dort eine wunderschöne Aussicht auf die Stadt und den dahinter liegenden See.
Auch in Granada haben wir unsere Kameras bemüht:
Die letzten Tage unserer Reise wollten wir nochmal ganz enspannt verbringen und sind weiter nach San Juan de Sur gefahren. Das ist der Nummer Eins Badeort in diesem Land. Natürlich hat die Beliebtheit der Stadt auch ihren, im wahrsten Sinne des Wortes, Preis. Wir haben hier immerhin 7 Dollar für eine Übernachtung gezahlt. Durch eine Empfehlung sind wir an ein tolles Hostel geraten. Es gehört einer super netten Britin, die auch nur wenig spanisch spricht und dadurch gleich meine Verbündete wurde. Hier gab es Frühstück inklusive, einen Fernseher mit USB Anschluss und vor allem, ganz wichtig bei diesen schwül-heißen Temperaturen, einen Pool.
Der Strand in San Juan ist nett, es gibt aber schönere. Einer davon ist ca. 30 Minuten Fahrminuten entfernt, ein Shuttle hin und zurück kostet 10 Dollar. Kat, die Hostelbesitzerin bot uns allerdings an dorthin mit einer Gruppe Kinder kostenlos zu fahren, wenn wir auf die Kleinen ein bisschen aufpassen würden. Nach etwas Wartezeit kam also der Minibus, der Platz für 15 Leute bot, allerdings mit 43 Menschen beladen wurde. Bei der Gruppe Kinder handelte es sich um 5 bis 14 Jährige arme Nicas, die mit einer Hilfsorganisation diesen Tagesausflug unternehmen konnten. Viele von ihnen hatten, obwohl sie aus Granada kamen (was keine Stunde vom Ozean weg ist) , noch nie das Meer gesehen. Umso toller war es, das Leuchten in ihren Augen zu sehen, als wir endlich ankamen. Vorort wurden die kleinen erstmal verpflegt und dann ging es zum Baden und Ballspielen in den Pazifik. Ich konnte also mal wieder meine Nannyqualitäten unter Beweis stellen.
Abends haben wir dann das bunte Nachtleben dieser Partyhochburg genossen. Zwar gibt es nicht wirklich Discotheken, dafür aber viele Strandbars mit Life-Musik und mäßigen DJs.
Am letzten Tag in San Juan de Sur haben wir nach erfolgreicher Ausnüchterung nun endlich eine Canopying Tour gebucht. Canopying kann man wohl am Besten mit “Seilrutschen” übersetzen. Wir wurden in die Berge gefahren, bekamen Schutzhelm und Sicherungshaken aufgesetzt und konnten nun durch den Jungle per Seil Richtung Tal sausen. 17 Seile verbinden 17 Plattformen, von denen man einen weiten Blick ins Tal und auf den entfernten Ozean hatte. Seilrutschen macht richtig Gaudi, manche Seile sind bis zu 700 Meter lang und schweben in beachtlicher Höhe. Auf einer der Plattformen konnten wir wunderbar Brüllaffen beobachten. So nah war ich diesen tollen Tieren in der echten Natur noch nie. Ziemlich toll.
Mit den Jungs, die wir während der Tour kennengelernt hatten, haben wir nicht nur abends gegessen und Smoothie getrunken, sondern auch ordentlich gefeiert. Diese Nacht war wirklich sehr lang.
Abgekämpft sind wir am nächsten Mittag in einen Bus Richtung Grenze nach Costa Rica gestiegen, haben dort ewig warten müssen und sind dann mit neuem Stempel im Pass in einem engen Reisebus Richtung San Jose gefahren. Sofort wird, schon allein wenn man aus dem Fenster sieht, der Unterschied klar. Costa Rica ist wesentlich reicher und weiter entwickelt als die anderen Zentralamerikanischen Länder. Hier war es viel sauberer am Straßenrand, die Häuser sahen wie Häuser aus und die Preise waren so hoch, dass es einem im Hals stecken geblieben ist. Erst nach 22 Uhr sind wir angekommen und haben uns mit einem deutschen Mädel ein Taxi Richtung Hostel geteilt. Hier kostet die billigste Nacht schon 13 Dollar und kommt damit schon langsam an US Niveau ran. Auch ansonsten erinnert vieles an die Staaten. Hier sprechen viel mehr Menschen englisch, es gibt alle amerikanischen Ketten, die man so kennt und die Preise sind, wie gesagt, vielerorts teurer als in Deutschland. Ein McDonalds Cheeseburger kostet zum Beispiel gute 1,50 Euro.
Richtig lustig wird`s mit der Währung hier. Die Noten heißen Colones und sind fast nichts wert. Gott sei Dank ist die Umrechnung von Dollar zu Colones recht einfach. 1 US $ entspricht 500 Colones. Ich hab also direkt mal 60000 abgehoben ;-). Die Stadt an sich ist ganz nett, aber wirklich nichts besonderes. Es gibt ein paar hübsche Parks und Plätze, aber nichts wofür man hier extra herkommen müsste.
Deswegen haben wir uns bei den Fotos hauptsächlich auf San Juan de Sur beschränkt:
Nach unserem Sighseeing Tag in San Jose sind wir abends, wir können es nicht lassen, nochmal feiern gegangen. Eigentlich hatte ich keine Lust, denn auf dem Programm stand mal wieder Live Musik und der Eintritt sollte 4000 Colones kosten. Drin angekommen wurde ich aber nicht nur von gefühlten Millionen Menschen sondern auch von einer unglaublich tollen Band überrascht, die alle möglichen bekannten Songs nachgespielt hat. Dabei haben sie auch nicht halt vor David Guetta und Pitbull gemacht. Cool.
Unser vermeintlich letzter Tag sollte ganz enstapnnt verlaufen. Fertig packen, essen gehen, zum Flughafen fahren und 17:05 Uhr Richtung Heimat fliegen. Wir haben also im Flughafen ganz brav unsere 28 Dollar Ausreisegebühr bezahlt, sind zum Check-In Schalter, haben dort ne Stunde gestanden um uns dann erzählen zu lassen, dass unser Flug leider heute nicht stattfinden könne, da wohl gestern so schlechtes Wetter war und deswegen Verspätung sei. Wir würden von einem Shuttle zu einem Hotel gebracht werden und könnten dann morgen früh um 10 fliegen. Super.
Nun sitze ich also in einem Hotel am Rande von San Jose und schreibe diesen Artikel. Fairerweise hat man uns in einem sehr chicken Hotel eingebucht. Vom Standard würde ich auf 4 Sterne tippen, bin mir aber nicht sicher. Das Buffet war für uns kostenfrei und sogar das eigentlich 12 Dollar pro Tag teure Internet haben wir gratis bekommen. Der Gipfel dieses Hotelabends war ein professionelles Pokerturnier im Hoteleigenen Casino.
Wann ich nun letztlich in Deutschland ankomme, weiß ich leider nicht, die Airline (Iberia) kann uns bis dato leider keine Auskunft darüber erteilen, wann denn ein Anschlussflug von Madrid nach Berlin geht. Wir werden es sehen.
Beim nächsten Mal fasse ich nochmal alles zusammen und werde natürlich auch über unsere Flug Odyssee berichten…
Ein Gedanke zu “Tarzan und Jane”
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