Welcome to Miami

Erst auf Play drücken, dann lesen:

Miami sollte Sommerurlaub werden. Miami wurde Sommerurlaub. Zum ersten Mal in den Staaten konnten wir getrost die Jacken und Pullover ganz unten im Riesenreiserucksack verstauen, denn in Miami sind es auch nachts nicht unter 18 Grad zu dieser Jahreszeit.

Gleich als wir ankamen lernten wir Karo kennen. Sie ist Sinahs Freundin aus Köln, die schon länger hier ihr Dasein fristet. Mehr oder weniger zufällig war sowohl Mutti als auch Bruder zu Besuch, beide wohnten auch in diesem, sehr zum Leidwesen der Mutter, eher dreckigem Hostel. Die ersten Tage nutzen wir gleich um alle zusammen Sightseeing zu machen. Dabei stand allerdings nicht Miami, sondern Key West, eine durch mehrere Brücken mit dem Festland verbundene Insel, die den südlichsten Punkt der USA markiert, und die Bahamas im Vordergrund. Lustigerweise wird Key West, trotz der Tatsache, dass es sich um eine Insel handelt, als südlichster Punkt von Kontinentalamerika (USA) bezeichnet.

Bei dieser Attraktion ist der Weg das Ziel. Denn dieser führt über zahllose Brücken, die gefühlt über den ganzen Ozean reichen zu eben dieser Insel. Unterwegs findet man hübsche karibische Städtchen und einladend weiße Strände vor. An einem haben wir angehalten, und sind quasi durch den Ozean spaziert. Hier ist das Wasser warm und klar, die Palmen grün und der Himmel blau. Trotzdem ist auf Key West nicht viel mehr zu sehen als süße Einkaufsstraßen und ein wundervoller Sonnenuntergang über dem Meer. zumindest das haben wir ausgiebig genossen, ganz im Gegenteil zu der nervigen Autofahrt zurück nach Miami. Das Auto war mal wieder ein Mietwagen, den Karo für “nen schmalen Taler” bekommen hat. Da wir 5 Leute waren und das Auto ziemlich klein, war die Reise auch was für den kleinen Geldbeutel, wir haben inklusive Sprit gerade mal knapp 20 Dollar bezahlt.

Wesentlich teurer war der nächste Tag, an dem wir auf die Bahamas geschippert sind. Die Kosten von 150 Dollar und die Tatsache, dass wir kurz vor 6 aufstehen mussten hat mir garnicht gefallen. Als wir dann auf dem Schiff waren, was ganz nebenbei nicht von Miami sondern Fort Lauderdale ablegte, haben wir alle nochmal schön geschlafen. Die Fahrt dauert knapp 3 Stunden, deswegen hat man auf Grand Bahama (einer der Inseln) ansich nur 5 Stunden Zeit. Die haben wir damit verbracht durch die Ladenstraßen zu schlendern, am Strand zu spazieren uns zu sonnen, zu baden und schlussendlich den Weg zurück zum Hafen zu finden. Am Abend waren wir ziemlich fertig wieder im Hostel und sind direkt feiern gegangen. Nun waren wir quasi in South Beach wirklich angekommen. Gleich mehr dazu, vorher hier ein paar Eindrücke von Key West und den Bahamas.

South Beach ist der, man lese und staune, der südliche Teil von Miami Beach, einer eigenen kleine Stadt, die durch eine Meeresbucht vom restlichem Miami abetrennt ist. Bis auf ein paar Museen und dem Art Deco Walk gibt`s in South Beach nicht sehr viel zu sehen – zumindest was das Kulturelle betrifft. Das ist aber, zumindest für mich, nicht so schlimm, denn hier geht es um was ganz anderes. In South Beach schütteln sich die Secret`s Viktoria und der Boss Hugo die Hände, die Typen sind muskelbepackt, die Mädels sehen alle aus wie Super Models, die auch gern mal etwas nachhelfen. Ich habe ehrlich noch nie so viele schöne Menschen auf einem Fleck gesehen. Sehen und gesehen werden, darum geht es. Es gibt unzählige edle Clubs, die dekadente Eintrittspreise haben – vor allem für männliche Gäste. So zahlt ein Herr auch mal 150 Dollar für die VIP Lounge in die die Mädels gratis reinkommen. Zudem sollte man generell in weiblicher Begleitung kommen und möglichst chick angezogen sein, sonst wird man schlicht abgewiesen. Ein Typ ohne Frau und mit T-Shirt hat kaum eine Chance.

An einem Abend hatte ich das Glück von Kenneth, einem Schwarzen Amerikaner, der ebenfalls in unserem Hostel wohnte, eingeladen zu werden. Wir zogen in eine Bar, gabelten dort ca. 8 Mädels auf und marschierten zum Nightclub in dem wir alle gratis rein kamen und kostenlos trinken konnten.

Wenn man kein Geld oder kein Bock hat, die horenden Preise für`s Weggehen zu bezahlen , kann man ins Twist gehen. Der Laden ist zwar eigentlich für Leute vom anderen Ufer, ist aber auch für Normalos interessant. Dort kommt man kostenlos rein, die Musik ist vielfältig und gut, und ein Mixgetränk bekommt man schon für lächerliche 10 Dollar.

Unser Hostel war mal wieder ein Schmelztigel der unterschiedlichsten Menschen. Natürlich lernten wir wieder viele Reisende, aber auch Amerikaner, die schon mittags ne Flasche Wein trinken und eigentlich auf “Jobsuche” waren, kennen. Aber auch ihre Geschichten waren durchaus unterhaltsam und sorgten dafür, dass nie lange Weile aufkam. Wir sind nicht einen Abend vor um 2 ins Bett, denn das soziale Leben im Hostel war immer lustig.

Der Strand von Miami Beach ist ewig lang, sehr breit und ist gesäumt von teuren Hotels, dem Ocean Drive, an dem sich unzählige Restaurants sowohl mit den Preisen als auch mit dem Grad der Nervigkeit Leute zu locken gegenseitig überbieten. Vom Nicaraguaner bis hin zu Peruian Food gibt`s alles was das Herz begehrt. Wir haben uns gleich zweimal für Peru entschieden und massig Seafood gegessen. Mittlerweile mag ich den Meeresfraß ganz gern, wenngleich es noch lange nicht an Thai Food ran kommt, in das ich regelrecht verliebt bin.

Auch in Miami ist der Schere zwischen Arm und reich deutlich zu sehen. An einem Tag wollten wir Little Haiti besuchen. Sherry, die Hostel Managerin meinte nur, dass das sehr gefährlich wäre, sogar am Tag. Auf jeden Fall sollen wir aber Little Haiti und Little Havanna bei Dunkelheit meiden, selbst Teile von Downtown seien recht gefährlich. Zumindest nach Downtown sind wir trotzdem gefahren, haben dort den MetroMover genutzt, eine Hochbahn von der man eine tolle Aussicht auf die Wolkenkratzer der Stadt hat. Sonst gibt es auch dort nicht viel zu sehen. Im Gegenteil, schon wenige Meter von Downtown entfernt ist es dreckig, unsicher und nicht besonders einladend.

Fährt man zurück nach South Beach taucht man sofort wieder in eine andere Welt. Von dieser Welt aus sind wir am Montag, unserem vorletzten Tag in die Everglades gefahren. Hierbei handelt es sich um einen vermeintlichen Sumpf der aber eigentlich ein seeeeehr langsam Richtung Meer fließendes Gewässer ist. Dort gibt es zahlreiche Vogelarten, Schlangen und vor allem, das Highlight, Alligatoren. Wir sind also mit einem Boot durch den Sumpf geschippert und haben die faszinierende Natur bewundert. Die Everglades sind ganz in der Nähe von Miami, sodass der Trip nur einen halben Tag in Anspruch nahm. Den restlichen Tag habe ich genutzt um am Strand rumzugammeln.

Selbstverständlich haben wir auch von South Beach und den Everglades ein paar Pix gemacht, die es genau jetzt zu sehen gibt:

Das war es dann mit den USA. Am 24.04. sind wir abends um 7 in einen Flieger der American Airlines gestiegen und nach Mexiko geflogen. Nun sind wir in Cancun.

Zum Abschluss unserer USA Tour habe ich noch ein paar garnicht so unnütze Fakten zusammen getragen:

– In den USA kann man immer rechts abbiegen, auch wenn rot ist. New York City ist davon ausgeschlossen

– Die Preise werden meistens ohne Steuern angegeben, man weiß also nur selten, was man wirklich zahlen muss. lediglich in Supermärkten ist das manchmal anders

– Das Trinkgeld (der Tip) hat in den USA einen wesentlich höheren Stellenwert und ist an vielen Stellen ein Muß. Oft wird auf dem Kassenbon gleich ein Vorschlag gemacht, wieviel man zahlen sollte. Am dreistesten ist es in Restaurants, dort wird eine Servicegebühr direkt draufgeschlagen, in unserem Fall waren das 8!!!! Dollar.

– Amerikanische Autos haben keine gelben Blinker. Stattdessen “blinkt” man quasi mit dem Rücklicht

– In Las Vegas sind die Hotels, vor allem unter der Woche so billig, dass man Hostelpreise zahlt. Unser Hotel direkt auf dem Strip hat 23 Dollar pro Nacht gekostet. Die Betreiber wollen, dass man zockt.

– Aus ähnlichem grund sind die Getränke, sobald man am Spieltisch steht und Chips hat auch kostenlos. Alkoholische Getränke eingeschlossen

– Auch in den USA gibt es Sommer und Winterzeit, aber nicht in allen Bundesstaaten

– In den meisten Bundesstaaten darf ab früh um 2 kein Alkohol mehr ausgeschenkt werden. Dem zu Folge war es uns nicht mglich mittebn in Los Angeles nach um 2 feiern zu gehen. In Nevada und Florida geht`s länger. Hier feiert man inklusive Alkohol auch mal bis früh um 8

– In vielen Karten der Restaurants stehen Kalorienangaben neben den Speisen, in Burgerbuden ist das jedoch selten

– Fast alle Autos haben Automatikschaltung und Klimaanlage

– Überall gibt es Geschwindigkeitsbegrenzung. Das Schnelste was wir fahren durften waren 75 Mph (rund 121 km/h)

– Auf den Bahamas herrscht Linksverkehr

….die Liste wird in diesem Artikel wahrscheinlich erweitert.

Jetzt aber genießen wir erstmal Mexiko! Olá!

 

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