Wir leben noch

Spätenstens seit meinem Beitrag zur Fraser Island Tour weiß man ja, dass ich zu reißerischen Überschriften neige. Diesmal passt die Überschrift aber wirklich.

Vor 18 Stunden hat unser Auto gerbrannt.

Wir waren gerade fertig unsere Klamotten in einer gewohnt schlechten Laundry zu waschen als wir ins Auto einstiegen um nun endlich Richtung Darwin zu starten. Ich sollte an dieser Stelle vielleicht erwähnen, dass wir nicht gleich nach Darwin, sondern nach Alice Springs ins Zentrum des Kontinentes gefahren sind.

Nach 10 Sekunden Fahrtzeit roch ich erst Benzin im Auto, dann Verbranntes. Als ich das Christian mitteilte, sah er auch schon etwas Rauch aus der Motorhaube qualmen. Natürlich sind wir sofort ran gefahren, klar, das muss Kühlwasserüberhitzung sein, schließlich waren draußen 37 Grad. Als Christian ausstieg und die Motorhaube öffnete, hörte ich blos die Worte „scheiße, der brennt“. So`n Quark, war mein erster Gedanke, brennende Autos gibt’s nur in Actionfilmen und vielleicht bei „Alarm für Cobra Elf“. Als ich dann hektisch ausstieg und die von Christian sofort wieder zugeschlagene Motorhaube wieder öffnete, konnte ich meinen Augen nicht trauen.

Der ganze Motorraum war in Flammen. Wie Christian im Nachhinein erzählte, sah er das Auto schon als ausgebranntes Wrack auf der Straße stehen, es dauert nicht mal 5 Minuten, bis ein Auto komplett brennt. Er hat also sofort angefangen, die ganz wichtigen Sachen rauszuräumen während ich mir sämtliche Wasserflaschen, die wir GOTT SEI DANK für die Reise aufgefüllt hatten, griff und sie in den Motorraum schüttete. Tatsächlich haben wir es geschafft mit ungefähr 8 Litern Wasser das Feuer zu löschen, wovon die innerhalb von 5 Minuten erscheinende Feuerwehr ziemlich beeindruckt war.

Polizei und Feuerwehr waren nämlich, ohne das wir sie gerufen haben, innerhalb kurzer Zeit vor Ort. Der rasende Reporter in mir hat sogar eine halbe Sekunde überlegt das Feuer zu fotografieren, das Löschen Selbiges erschien mir dann aber doch wichtiger.
Trotzdem konnte ich es nicht lassen, den Schwarm von Helfern rund ums Auto zu knipsen: (man entschuldige bitte die eventuelle Unschärfe, ich habe noch gezittert wie Espenlaub)

Jetzt müssen wir uns um eine Werkstatt kümmern und gleichzeitig beten, dass die Kosten der Reparatur nicht ins Unermessliche schießen. Ziemlich sicher ist jedoch, dass wir jetzt hier bleiben und nen Job finden müssen, denn das gute Geld ist jetzt natürlich futsch.

Mein Beitrag, wieso wir überhaupt in Alice Springs gelandet sind, wie die Fahrt und das Outback so sind, liegt schon fast fertig auf dem Rechner und wird in Kürze denn auch hier erscheinen. Aber wie sagt man so schön, nichts ist älter als die Zeitung von gestern, also musste ich zeitnah alle Leser an unserem „Glück“ teilhaben lassen. Diverse Mitleidsbekundungen können gerne in den Comments veröffentlicht werden ;-).

An dieser Stelle übrigens ein riesiges Dankeschön an Markus, der uns mit seiner selbstlosen Hilfe zur Seite steht.

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3 Gedanken zu “Wir leben noch”